Mein Newsletter, der mich nun auch schon fast 15 Jahre begleitet, hat sich in dieser Zeit bis zur eigenen Personalie verselbständigt - wie auch sein stabiler Kompagnon, der Reklameblock, der (jetzt unter aktuell + live) die konkreten Informationen verwaltet: Immer öfter berichtete die (meistens) monatliche Publikation krazynews von unseren imaginären Redaktionsrunden im imaginären Elfenbeinturm.
Wer die Sache verfolgt hat, erinnert sich vielleicht, dass der Newsletter sich im social media- Kontext zunehmend deplatziert sah... Ehrensache also, ihm hier, im aufmerksamkeitsökonomischen Outback, was ganz Eigenes einzurichten.
... Sowas wie einen imaginären Kiosk, an dem seine monatlichen Ausgaben erhältlich wären, wie ggf. Extra-Blätter und andere Text-Publikationen außer der Reihe... So ein Büdchen wäre auch ein guter Treffpunkt, Ort der informellen Kommunikation, ein schöner Platz für Kommentar-Pinnwand, Trinkgeld-Dose und andere Verlinkungen... Der Reklameblock könnte dazwischen was singen. Also, dann: Fahne raus, Licht an -
Willkommen am Newsletter-Büdchen!
Hier gibt es:
- die aktuelle krazynews-Ausgabe zu lesen. (Ältere Ausgaben im --> Newsletter-Archiv.)
- den singenden Reklameblock dazu (ältere Auftritte im --> youtube-Archiv)
- Extrablätter + Sonderpublikationen (gelegentlich)
- Kommentarfunktion (öffentlich)
- Link zu Patreon (Trinkgeld/ Support)
- Kontaktformular für PN / Newsletter-Bestellung frei Haus / Booking-Anfragen
- Links + Credits
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betr.: nicht leer genug (krazynews 12/24)
Verehrtes Publikum, liebe Gemeinde, hi folks!
Mein Konzertjahr 2024 ist weitgehend glücklich über die Bühnen gegangen. Eine Letzte bespiele ich heute (!) noch als musikalische Begleitung einer weiteren Lesung des Trude Herr-Buchs von Marina Barth. Genaueres weiß der Reklameblock, der --> hier auch schon die ersten Termine fürs nächste Kalenderjahr bereitstellt.
Der kommenden Winter-Klausur im Elfenbeinturm sehe ich derzeit optimistisch entgegen: Kreative Arbeit liegt an, konkrete Pläne und Werkstücke lassen die Zeit überschaubar erscheinen, beinah ein wenig Hektik aufkommen - für Songschrauberei oder wirklich lässige Gitarrenspuren können die Winterabende gar nicht lang und der Terminkalender nicht leer genug sein.
Der Newsletter, der im Dezember eigentlich auf entspannt ein bisschen über erfundene Traditionen plaudern wollte, war vorher noch mit dem Reklameblock auf dem Weihnachtsmarkt… Eine Recherche, die (wer hätte es gedacht?) nicht entspannt verlief, und jetzt kriegen wir Drama-Content:
Niemand, niemand – niemand! wolle in die Menschenmengen hinein, die schmalen Passagen zwischen den Markthütten, den Overkill jahresendzeitlich assoziierter Dekoration, Geschenk-orientierter Warenangebote und zweifelhafter Kulinarik, abgebunden mit Ohrenkleister aus lizenzfreien Schrott-Versionen von Weihnachtsliedern...: Ein idiotischer Aufwand, um der miesesten Jahreszeit die Behauptung von Nostalgie und Gemütlichkeit abzuquälen. Es sei eben nicht gemütlich, sondern im Gegenteil kalt, zugig, trostlos, aber noch beim letzten Wetter nicht leer genug, um wenigstens etwas Tristesse aufkommen zu lassen - die Überdosis Kitsch sei belastend für Sinne und Verstand, kurz: eine Zumutung ...
Der Reklameblock, der sich das Genöle die ganze Zeit anhören musste, hält gereizt dagegen, dass sich aus „Niemand“ keine Menschenmengen zusammensetzen, also offenbar doch eine Menge Menschen daran Freude haben - aber der Newsletter will von Logik nichts wissen und seinen Hügel verteidigen:
Etwa die Hälfte des Publikums, rechnet er vor, sei nicht völlig freiwillig da, sondern als geduldige Begleitung bzw. Tripsitter beim Konsumrausch… Die Touristengruppen seien dem Marketing auf den Leim gegangen - einmal angereist, bleibe ihnen wenig übrig als der Griff zum Punsch - und für die gehobene Stimmung im Rudel brauche es nur Alkohol und öffentlichen Raum, nicht unbedingt blinkende Zipfelmützen, aber möglichst bessere Musik… Vor allem aber müsse man sich die Leute in den Verkaufshütten ansehen, die an dem Spektakel noch das nachvollziehbarste Interesse hätten: ihre Hoffnung auf lohnenden Reibach zermürbt von endlosen Schichten und Dreckswetter, sehnten sie das Saisonende herbei wie er, der Newsletter, die Überwindung des Kapitalismus...
Jetzt hat der Reklameblock ihn aber am Haken: Wer im besagten Kapitalismus mit Empathie für Händlerzunft und Arbeiterklasse hausierten geht, sollte sich gut überlegen, in seiner Publikation den Schauplatz ihrer saisonalen Einkunftsmöglichkeit mies zu machen - oder auch den Werktätigen ihre Freizeitgestaltung. Er jedenfalls, der Reklameblock, gönnt den Gewerbetreibenden besten Umsatz und allen, die gerne dort hin gehen, eine angenehme Zeit auf dem Weihnachtsmarkt.
Ich lass das mal so stehen und wünsche meinerseits allerseits harmonische Winterfestwochen.
Kerze an + Faust zum Gruß / Krazy
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Newsletter, Reklameblock und ich freuen uns!
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Das Newsletter-Büdchen steht in einem utopischen Raum: Hier wird nichts verkauft, das Angebot ist frei.
Mithin befinden wir uns im Kapitalismus und auf der Homepage einer gelernten Straßensängerin:
Service-Trinkgeld / finanzieller Support meiner Arbeit ist immer willkommen und möglich über:
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PROPS GEHEN RAUS! <3
Kommentare
wow - ich bin begeistert - wenn ich diese Worte lese - sie sind sehr schön angeordnet und ergeben deutliches Bild des Gesagtem. Vor Kurzem landete ich durch die Verkettung vieler Umstände im Kulturpalast & konnte euch zuhören - ganz spontan & ihr habt mich mitgenommen - gleich mit dem ersten Text - & ich dann eure Texte in CD Form - vielen Dank für das Songbook - das Lesen der Texte macht mir Freude, wenn ich eigentlich nix hören mag, kann ich trotzdem Musik hören & wenn ich die Musik höre, habe schöne Bilder im Kopf & sofort habe ich über die Umsetzung in einem schönen Video nachgedacht. Und in meiner Kopf Version hab ich fast jeden Song in Gebärdensprache vor Augen gehabt - auf der Bühne, mit weißen Handschuhen in einem schwarzen oder andersfarbigen Raum, an verschiedenen tollen & tristen Orten, mir sprudeln viele schöne Ideen wie Seifenblasen durch den Kopf, beim Inhalt deiner Songtexte - eurer Texte - alles hört sich klar an.
Uuuund dann lande ich auf dieser Seite & finde direkt, das SchattenWandVideo - die Idee also ist gar nicht so fern, von dem - ich freu mich!
Diese Freude würde ich gerne mitteilen - werde mich mit den Gebärden auseinandersetzen & herausfinden, ob & wie das geht.
Viele Grüße & eine schöne Tour!
janis
Hello Janis,
Was für ein feiner (erster!) Kommentar, den ich jetzt erst gesehen habe, aber jetzt umso mehr feiere: DANKE! <3
Du kannst Gebärden??!! ... Die Idee und Assoziation für ein Gebärden-Video hab ich auch schon seit Jahren! ... Wenn du da sachkundig bist, mir helfen könntest/ wolltest: lass uns kontakten! (e-mail an info@krazysongster.de).
Ahoist / Krazy
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